Lavendel der Provence

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Was währe ein Urlaub in der Provence ohne die weltberühmten Lavendelfelder zu sehen. Sie sind Markenzeichen der Region und beim Anblick eines der unzähligen, oftmals leicht kitschigen, Postkartenmotive mit Lavendelfeldern, […]

Wilder Lavendel bei Sault

Was währe ein Urlaub in der Provence ohne die weltberühmten Lavendelfelder zu sehen. Sie sind Markenzeichen der Region und beim Anblick eines der unzähligen, oftmals leicht kitschigen, Postkartenmotive mit Lavendelfeldern, urtümlichen Bauernhäusern und knochigen Bäumen durchfährt einen unweigerlich ein innerliches Seufzen und man bekommt Sehnsucht nach Urlaub.
Auch wir waren da keine Ausnahme und so planten wir für unseren zweiten Tag einen Ausflug in die lilane Welt der Lavendelfelder.
Es muss wohl Zufall sein, dass ich einen Tag zuvor noch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Provence und ihre Lavendelfelder gelesen habe. Bulgarien, stand dort, hat mittlerweile die Position des weltgrößten Lavendelproduzenten übernommen. Dennoch ist die Pflanze nach wie vor Fest mit der Gegend hier verwurzelt und ich muss zugeben, dass ich bei Bildern von Lavendel auch eher an Südfrankreich als an den ehemaligen Ostblockstaat denken muss.

Beim selbstgezauberten Frühstück auf dem Hotelzimmer planten wir die Route für den Tag. Am Abend zuvor habe ich online noch eine Infoseite über die Provence gefunden die beschrieb das Lavendel erst ab einer Höhe von 900 – 1000m wirklich angebaut wird. Besonders die Gegend um Sault gilt als eine Hochburg und da sie ab jeglicher halbwegs größer Städte liegt und nur per Serpentinen erreichbar ist war das Ziel gesteckt. So versprach auch die Anfahrt ein Augenschmaus zu werden.
Über Aix-en-Provence ging die Fahrt von Marseilles also Richtung Norden. In Aix machten wir einen Zwischenstop zum Schlendern und entspannen des Sitzfleisches. Das chillige Studentenstädchen ist sehr schön und hat laut Reiseführer eine der weltweit schönsten Flanier und Einkaufsstraßen. Die Prachtstraße, gesäumt von Platanen, liegt tatsächlich sehr schön. Cafes wechseln sich mit Boutiquen ab und jede abzweigende Gasse läd mit ihren verspielten Steinhäusern zum Erkunden ein. Es gibt Käsereien, Weinläden und natürlich allerlei Hinterhöfe zu entdecken.
In einer Ecke entdeckten wir einen urigen Gelati-Wagen der uns spontan eine kleine Rast einlegen lies. Unter einem großen Baum im Schatten sitzend genossen wir das leckere Eis und planten die nächsten Spots.
Leider erwähnte der Reiseführer nicht genau wo die schöne bewachsene Pflanzenwand sein sollte oder das Gebäude von dem aus man den tollen Ausblick über die Stadt haben soll. Mit etwas Suche haben wir ausgemacht dass es die Gegend um den Kreisel ‘Fontaine de la Rotonde’ sein sollte, an dem sich auch der Apple Store befindet. (Nina machte mich mit den Worten: „Lass uns mal weitergehen bevor du dich Umgedreht hast“ darauf aufmerksam ;))

Um keine weitere Zeit mit Suchen zu „vergeuden“ beschlossen wir zurück zum Auto zu gehen und Richtung Sault zu fahren.
Die Strecke war sehr schön. In abwechselnden rechts-links Kurven schraubten wir uns von etwa 200m auf über 800m die Berge empor. Nur von Lavendel war leider nicht die geringste Spur. Jeder Blick in die Ferne erfreute erst über den grandiosen Blick und die Landschaft um dann schnell wieder zu einem „und wo ist der Lavendel“ zu kommen…

Lange konnte ich Nina noch damit beruhigen dass Lavendel eben eine Pflanze der Berge ist und dass auf dem sicher noch folgendem Hochpleateau alles voll sein wird. Als das Navi über 950m Höhe zeigte und noch immer keine Felder da waren, obwohl wir gefühlt schon ganz oben waren kamen auch bei mir leichte Zweifel auf. „Notfalls essen wir da nur was leckeres zu Abend“ meinte ich. „Dann hat sich der Ausflug auch gelohnt“.
Um so erfreuender war der Ausruf in Ninas Stimme als ich um eine weitere Kurve bog und im Augenwinkel lila durch das Gestrüpp an der Straße schimmern sah. „Schau mal links! Da scheint welcher zu sein“, meinte ich. „Jaa!“ Kam vom Beifahrersitz.
Es war wie vermutet. Auf dem Hochpleateau wechselte ein Feld das nächste ab. Bei einem Feld fuhr ich dann ran und wir machten ein paar Fotos. Hier oben war das dauernde zirren der Zikaden das im Tiefland fast überall zu vernehmen ist vollkommen verstummt und hatte sich durch ein tiefes, lautes Brummen abgelöst. Hunderttausende von Bienen und Hummeln sammelten hier eifrig ihre Tagesrationen von den Lavendelblüten und ein feiner süßlicher Duft lag in der Luft. Es war wunderschön – und kein bisschen kitschig.

Nach dem wir einige Fotos gemacht hatten fuhren wir weiter nur um erneut anhalten zu müssen da das nächste Feld noch schöner war als das Erste.

Anschließend ging es weiter nach Sault. In dem kleinen Bergdörfchen, das urig und dennoch von Touristen heimgesucht schien, aßen wir etwas zu Abend (15,50€ für 3 Scampi mit leckerem Risotto). Die 7,- für das sicherlich sehr leckere aber teure Tiramisu sparten wir uns. Mit leider immer noch knurrendem Magen machten wir uns gegen 22.00 Uhr auf die fast 120Km lange Fahrt durch das Gebirge zurück nach Marseilles.
Die Rückfahrt war anstrengend. Nicht nur das eine der Hauptstraßen in Aix-en-Provence voll gesperrt war wir fuhren später auch noch in einen 30 minütigen Stau in Aix. Wir waren beide froh als wir wieder im Hotel waren und schliefen totmüde aber zufrieden über den schönen Ausflug ein.

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